Schlagregendichtheit

Schlagregen ist eine Kombination aus Wind und Regen. Dabei wird das Baueelement mit  Wasser und Druck beaufschlagt.

Prüfung

Bei der Prüfung der Schlagregendichtheit wird das zu bewertende Bauelement in einem Hilfsrahmen (Stahl oder Holz) montiert, die Bauanschlussfuge abgedichtet und mit der Außenseite in Richtung Sprühdüsen auf den Prüfstand gespannt.

Die Schlagregenbelastung besteht aus der Einwirkung von Wind und Regen, so dass die in der Planung festzulegenden Anforderungen an die Schlagregendichtheit aus der zu erwartenden Windlast auf ein Bauwerk abzuleiten sind. Prüfungen der Schlagregendichtheit erfolgen nach EN 1027. Die Ergebnisse müssen nach EN 12208 angegeben werden.

Der Anteil der Windbelastung bei Schlagregeneinwirkung leitet sich deshalb aus der Windlast nach DIN EN 1991-1-4 und DIN EN 1991-1-1-4/NA ab. Damit ist zur Festlegung der Anforderungen zunächst die Bemessungswindlast nach DIN EN 1991-1-4 und DIN EN 1991-1-1-4/NA zu bestimmen und für die Anforderungen an die Schlagregendichtheit nach Tabelle 8: Beanspruchungsklassen für Fenster, Quelle: Tabelle A.1 DIN 18055:2014-11, sinngemäß) abzumindern.

Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  • Bestimmung der Bemessungswindlast aus dem Standsicherheitsnachweis von Gebäuden nach Anhang A
  • Bestimmung des Anteiles der Windlast zur Schlagregenbelastung. Er ist nach Anhang A dieses Leitfadens mit 25% der Bemessungswindlast anzunehmen.
  • Einstufung der Schlagregenbelastung anhand dieser abgeminderten Windlast in die Tabelle 9 zur Festlegung der Klasse der Schlagregendichtheit.
  • Bei der Festlegung der Klasse ist die Einbausituation nach geschützter oder ungeschützter Lage zu beurteilen.

In Abhängigkeit vom Bauelement und der zu erreichenden Klasse wird unter positivem Luftdruck die Oberfläche des Bauelementes mit Wasser besprüht. Die Wassermenge beträgt je Düse und je nach Methode 1-2 l/min m². Hierbei wird teilweise zwischen Methode 1A = ungeschützter Einbau sowie Methode 1B = geschützter Einbau unterschieden.

Geprüft wird bis ein fließender Wassereintritt im zu schützenden Bereich festgestellt wird oder die benötigte Klasse erreicht wurde. Die Anzahl der verwendeten Düsen ist abhängig von der Probekörpergröße.

In Abhängigkeit von der Art des Bauelementes wird die Schlagregendichtheit als Bestandteil einer Kombiprüfung, Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit und Windlast, geprüft.

Die Prüfung kann auch auf externen, DAkkS kalibrierten Prüfständen vor Ort, beim Hersteller, durchgeführt werden.

Bauelemente / Normen

Geprüf und klassifiziert werden können folgende Bauelemente:

Bauelement Prüfung nach Klassifizierung nach
Fenster – DIN EN 14351-1

Außentüren – DIN EN 14351-1

Innentüren – DIN EN 14351-2

DIN EN 1027 DIN EN 12208
Fassaden – DIN EN 13830 DIN EN 12155 DIN EN 12154
Tore – DIN EN 13241 DIN EN 12489 DIN EN 12425

Ihr Bauelement ist nicht dabei? Bitte fragen Sie uns an!

 

Klassifizierung

Anforderungen am Beispiel Fenster und Türen

Zeile Klasse nach DIN EN 12208 (Methode 1A) Klasse nach DIN EN 12208 (Methode 1B) Prüfdruck [Pa] Dauer
1 1A 1B 0 15 min
2 2A 2B 50 Zeile 1 + 5 min
3 3A 3B 100 Zeile 2 + 5 min
4 4A 4B 150 Zeile 3 + 5 min
5 5A 5B 200 Zeile 4 + 5 min
6 6A 6B 250 Zeile 5 + 5 min
7 7A 7B 300 Zeile 6 + 5 min
8 8A 450 Zeile 7 + 5 min
9 9A 600 Zeile 8 + 5 min
10 Exxxx Über 600 Pa in Stufen von 150 Pa, muss die Dauer jeder Stufe 5 min betragen

 

Mindestanforderungen in Deutschland

Anforderungen gemäß Klasse / Grenzwerte
Fenster

Türen

Fassaden
Tore
Andreas Nerz
Schlagregendichtheit
08036 674947 - 0
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Christoph Geiger
Schlagregendichtheit
08036 674947 - 0
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Günter Borrmann
Schlagregendichtheit TORE
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